Titel: 1992er Chateau Lagrange (St. Julien) Beschreibung: Nach meinen bisherigen Erfahrungen sind die Weine des Bordeaux-Jahrgangs 1992 recht indifferent, konturlos und weich. Viele haben ihren Höhepunkt schon hinter sich. Insgesamt finde ich im Jahrgang 1991 mehr Weine, die meinen Vorstellungen entsprechen als im 1992er Jahrgang. Zutaten: Die Flasche (lag seit vollen 7 Jahren in meinem Keller) präsentiert sich makellos. Füllstand (hf) und Korken ideal. Der Wein zeigt dunkeles Purpurrot mit (immer noch) blauem Schimmer. In der Nase zeigt sich sofort deutliches Cassisaroma. Zubereitung: Nach 1 1/2 Stunden in der Karaffe hat sich ein Duft von gegrilltem Fleisch, rauchigem Eichenholz und geröstetem Weißbrot in die erste Reihe gekämpft, die Fruchtnoten sind jetzt deutlich dezenter. Im Mund zeigt er sich sehr angenehm gerundet mit seidigem Tannin, schön integrierter Säure, Schwarzkirsche und Brombeere, bleibt aber diffus und seltsam konturlos. Angelehnt an Gottschalk und die Goldbären-Werbung könnte man sagen: kaum ist er im Mund - schon ist er weg. Die 87 Pts. von Parker und Winespectator kann ich kaum nachvollziehen. Nach meiner Meinung ist er mit 85, max. 86 Pts. gerecht bewertet. Das ist immerhin ein gut - sehr gut! Anzahl Personen: 2 (@manubi + Kommandozentrale) Zubereitungszeit: 1:30 Std. dekantiert (angemessen), 2 Std. trinken