In der Nase entdecke ich eine gewisse Feuersteinaromatik (keine Ahnung, auf welchen Böden der Wein wächst), ähnlich der von manch großem Burgunder. Dazu kommen gelb-grüne Früchte, die an Limetten und Grapefruit-Schalen erinnern, sehr schön strukturiert, und gerade soviel Fett, um den Wein insgesamt sehr harmonisch erscheinen zu lassen (, zum Unterschied zum 'La Croix', den ich im Oktober probieren konnte und der sowas wie "Chardonnay für Rieslingtrinker" war, nix Halbes und nix Ganzes, ein Wein, mit dem zumindest ich wenig anfangen kann). Gerade von diesem Spiel ("Fett" vs "Frische") lebt der Wein ganz besonders, ist diese initial rassige schlanke Stilistik aber erstmal verflogen (am 3. Tag), finde ich ihn deutlich weniger spannend und reizvoll. Das Holz ist erkennbar aber sehr gut integriert. Trotzdem ein sehr authentischer, seriöser, definitiv seinen Preis werter Wein, der auf mich vielleicht eine Spur zu gezügelt wirkt, ich vermisse Expressivität, Wildheit, das Überraschungsmoment, das sich auch nach einiger Zeit in der Karaffe oder am 2. Tag nicht einstellen will. Vielleicht würde ihm ein bissl mehr von allem ganz gutstehen, ich weiß es selbst nicht.