Der Woodcutter ist ein jungeres unter den Produkten des renommierten Portfolios des inzwischen auf 50 000 Zwölfer-Kisten gewachsenen Gutes (Grunddaten, siehe unter VKN Torbreck The Factor 1998), dessen beste Weine sich durch charakter- volle Eleganz auszeichnen.
Der 100prozentige Shiraz, der 2002 zum ersten Male auf den Markt kam, stammt von zwischen 1994 und 2000 im Barossa gepflanzten Reben für die Clone sehr alten Materials verwendet wurden. Er fermentierte wie alle Torbreck-Weine offen und korbgepresst. Zwölf Monate ausgebaut in gebrauchten Großfässern fran- zösicher Eiche mit bis zu 5000 Litern Inhalt, kam der Wein ungefiltert auf die Flasche.
Der Schwarzrote kommt bei 17 Grad im großen Glas auch undekantiert der Nase umgehend mit dem Duft dunkler Frucht entgegen, die sich auch guter Menge im glyzerinweich vollen Körper mittleren Gewichts bis in den Abgang hinein findet. Etwas an Bitterschoko gibt es dazu zu schmecken. Die Tannine sind geschliffen rund. Die 6,35 Gamm Säure haben mir zu zurückhaltende Wirkung, mit der Folge, dass der Weine um die Spur zu süsslich wirkt. Der fruchtige Charmeur hinterließ die Testzunge zum Ende der Flasche hin etwas trinkmüde. Auch am zweiten Tag hat der Wein noch Stand.
Parker gab dem Wein aus dem Jahrgang, der im Barossa als Traumjahr gilt, satte 92 Punkte. 90 sollen langen. Gegenüber dem 2004er ist der 2005er Woodcutter mein Favorit. VKN, siehe dort.
P/L-Verhältnis: Auf dem Rücketikett des Woodcutter teilt Weinmacher David Powell mit, dies sei die Art Roter, die er gern trinke zu einem herzhaftem Mahl nach hartem Arbeits- tag im Wald. Gelobt wäre das Land, in dem sich ein Holzarbeiter einen 17-Euro-Tropfen zum Alltagsabendbrot einverleiben könnte. Der Preis ist nicht überzogen, macht jedoch den Woodcutter keineswegs zur "Dauer-Occasion" gegenüber preis- günstigeren Weinen ähnlicher Statur aus Aussie-Land.
Der Händler prognostiziert eine Lagerfähigkeit bis 2015. Noch kein Woodcutter-Jahrgang liegt vor, der Beweis s