Wahrscheinlich schafft Ben Glaetzer noch aus Chaussee-Brennesseln Wein zu formen, der anspricht; Jedenfalls gelang im das (diverse VKNs unter Heartland, Mitolo, Glaetzer) durchweg 2005, das in Südaustralien einen mehr als guten Jahrgang an Traubenqualität im Schnitt erbrachte.
Dieser Haus-CabSauv besteht aus gutseigener Frucht der Regionen Langhorne Creek (94 Prozent) und Rest Limestone Coast. Nach drei Tage kühl auf den Hülsen in offenen Fermentern kam der Most in Eiche für die Malo-Fermentierung und ruhte 12 Monate in US-sowie französischen Barriques verschiedener Toastgrade. Genau genommen handelt es sich um ein Cuvée, denn beim Blending wurden zehn Prozent Shiraz hinzugefügt. Mit 14 Prozent Alkohol, 6,4 Säure, 0,95 Säure kam bei einem PH-Wert von 3,45 der Wein auf die Flasche.
Auch dieser Dunkelrote liegt im Erfolgstrend des Heartland-Stils: Bei 17 Grad im großen Glas fruchtintensiv mit Minzspur für Nase wie Gaumen. Angenehmes Mundgefühl, weichfüllige Tannine, saftige Frucht, in diesem Fall schwarze Jo-Beere, saubere Säure, austarierte Eiche, ordentliche, lückenlose Länge mit bruchlosem Abgang, der feine Adstringenz hinterlässt. Der Wein bietet sich trinkfertig. Vom Händler empfohlenes zweistündiges Dekantieren schadet keineswegs, bringt aber auch keine deutliche Steigerung für dieses Cuvée, das auch an Tag Zwo Stand hat.
Ordentliche Portion Wein, das zu zechanimierendem Preis von 9,90. Andere Händler nehmen allerdings bis 13 Euro. Im Aussie-Einzelhandel kostet der Wein im Schnitt 10,20 Euro umgerechnet.
92 Punkte gab Halliday im Oktober 2006, Tanzer zu unbenanntem Zeitpunkt nur 86. 90 Punkte, damit sehr gutes P/L-Verhältnis.
Essenempfehlung: Vielseitiger, charmanter Begleiter, zum Beispiel zu dunklem Fleisch. Aber durchaus solofähig.
Lagerdauer: Einige Jährchen dürften kein Problem werden. Halliday meint bis 2015. In der Einschätzung von Trinkfenstern hat er sich allerdings des öfteren als reichlich generös erwiesen.
Red
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