Simpeltrunk mit Minuspunkt-Niederlage bereits in der ersten, abgebrochenen Trinkrunde: >Simply Sunshine<, mit solchem Namen versehenes Produkt verleitet, es als sorglos zu trinken miss zu verstehen. So federleicht ist das Getränk nicht am Zäpfchen vorbeizuschmuggeln. Mit ordinärer Vanille in der Nase auch die Zunge noch parfümierend, fällt es wie mit heißer Nadel gehäkelt umgehend am Gaumen auseinander in seine Bestandteile merkwürdiger Säure und Kochfrucht. 87 Prozent Shiraz, Rest CabSauv, beides aus Adelaide Hills, soll die 14 Prozent Alkohol enthaltende rote Konfektionsflüssigkeit ergeben haben, die nach Produktionsangabe zu einem Fünftel echtem Holz, Eiche, französischer, ausgesetzt war.
>Simply Sunshine< ist deutsch-australisches Joint Venture des Importeurs/Händlers Martin Apells und Leigh Gilligans, Güter-Chef von Dowie Doole und Gilligan, um Wein zu machen;einen, >der die besten Attribute Südaustraliens reflektiert und maximales Geschmackserlebnis zu kleinstem Preis liefern soll<.
4,95 Euro sind nicht die Welt, aber genauso wahrlich 4,95 Euro zuviel.
Auf Mundus Vini erhielt die auf Weinflaschen gezogene Traubenangelegenheit 2006 als 2004er güldenes >Sehr gut< . Wüsste man es nicht schon, spätestens zu diesem Anlass könnte man sich über den Medaillenhagel wundern, dem Weine auf dieser Showveranstaltung kaum entrinnen können.
Grundlegende Skepsis gegenüber händlerinitiierten Weinen ist nicht angebracht. Negociant-Marken, zum Beispiel Burgunds, widerlegen das schon lange, und auch australische zur Genüge. Dass Apell es besser konnte, nämlich mit dem Fox Creekschem Gemeinschaftsprojekt >Symmetrie< siehe unter dortiger VKN. Auch Gilligan hat erheblich Seriöseres vorweisen, siehe VKN >Hooley Dooley 2004<.
>Simply Sunshine< ist als Kollektion in den Farbtönen Rot, Rosée und Weiß selbst im Fachhandel erhältlich.