Farbe: Der erste Blick lässt erahnen: Hier ist was gewaltiges im Glas. Undurchdringlich pechschwarz steht der Wein im Glas, mit einem wirklich minimalsten Rand, der von dunklem Purpur zu Granatrot mit leisen, orangen Reflexen übergeht.
Nase: Der Duft gestaltet sich jedoch allgemein vornehm zurückhaltend. Ein bisschen Zigarrenkiste, Vanille, Kakao, viel reife Kirschen und eine schöne balsamische Note, schön dicht gepackt aber strukturiert, lässt schon mal die ein oder andere Vorahnung zu, was folgen könnte.
Geschmack: Schon beim ersten Kontakt mit dem Gaumen wirds ganz warm im Mund. Zuerst haufenweise süße Kirschen, Brombeere und Cassis, dann dezente Noten von rohem Rindfleisch und Leder, sehr typisch. Nun kommt das einst wohl sehr mächtige Tannin daher, schon merklich mürbe geworden, ist es wohl gerade dabei so richtig in den Wein hineinzuschmelzen. Wunderschön ausgewogenes Verhältnis von Tannin/Säure zu Extrakt. Durchgängig druckvoll gehts in einen
Nachhall: über, der anfangs geprägt ist von einer herrlichen minzigen Frische, dann aber wieder die in der Nase wahrnehmbaren Noten von 70%iger Schoko und dezenter Vanille offeriert. Diese verbleiben auch recht lang am Gaumen und lassen mich den Schluck nochmal Revue passieren.
Fazit: Der Castello di Brolio präsentierte sich als ein wirklich großer Toskaner, elegant, keine süße Fruchtbombe, sondern ausgewogen und alle Facetten zeigend, die ein solcher Wein für mich haben muss. Er hat m.E. sogar noch Potential, sich über die nächsten 5-7 Jahre zu verbessern. Ferner braucht er wirklich keinen Vergleich mit vielen Brunellos zu scheuen, da kann er locker bestehen, zumal mit ca 23