Hätte mich meine Nase geleitet, hätte ich den Wein im St. Estephe verortet. Streng fruchtige Töne eines Obstkellers (mit ein paar vergorenen Erdbeeren darunter, aber das macht ja nichts). Der Wein selbst ist zugänglich und gut trinkbar, es fehlt aber an Ausgeglichenheit. Die Säure sticht zusammen mit den rustikalen Tanninen hervor, während es dem Wein insgesamt doch an Frucht und damit an einem Kern fehlt. Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen hat er sich schon entwickelt, hat eine angenehme Süße, sollte aber jetzt getrunken werden, da ihm die Möglichkeiten zur längeren Lagerung fehlen. Bestenfalls mittlerer Abgang mit Pfeffer, Minze und Bitternoten.