Der CabSauv aus dem für Padthaway an Erntequalität im Statistikschnitt gutem Jahr 2000, in dem das seinerzeit für die Vinifizierung bei Henrys Drive (Betriebs-Grunddaten unter Cab Sauv 2001) zuständige Paar Sarah&Sparky Marquis den Titel >Winemaker Of The Year< vom WinestateMag erhielt. Bei 18 Grad im großen Glas nach drei Stunden Dekantierens: Fein volle und voll feine Nase von Trüffel, Zeder, reifste Cassis, Lavendelhauch, etwas Minze. Von Aussie-CabSauv die Rede? Kein Irrtum. Am Gaumen die beschriebene Essenzen dicht im mittleren bis geschmeidig vollem Körper, plus Spuren von Espresso. Rauchspecknote hat der Wein abgelegt. Er ist mit geradezu duschfrischer Säure bei biegsamen Tanninen im Stadium der Vinosität, mit Nachhall langen Abgangs, der den Mund gefüllt hält. Hier macht nicht Eichenbrei pappsatt. Hier lässt Säureglanz so nach mehr verlangen, daß gemahnt sei, bedächtig zu schlürfen, da die ansonsten verträglichen 14,5 Prozent auch den Kopf verdrehen könnten.
Der Preis von 39 Euro war 2002 nicht St. Martin-milde Händlergabe, hat aber spätestens nun als zu rechtfertigen sich bewiesen.
Trotz Dekantierzuwachs, vitaler Säure und immer noch tief rotschwarzem Ton jetzt trinken, weil: schlichtweg Zunge betörend. Was könnte da auf der Flasche denn sich weiter tun: Noch rundere Reifung? Tja, oder Fruchtverlust. Der Händler hält Trinkhöhe bis 2015 für möglich.
Essenstipp: In den Wein beissen.
95 Punkte. Warum nicht mehr? Weil der Wein weit am hinteren Gaumen winzige Lücke nicht verbergen kann, dann zum Ausklang hin, mit Lakritzwürzigkeit auftrumpfend. Heißt aber wahrlich nicht, das dieser Henrys Drive Reserve zu den Donut-Cabernets gehört, jenen, nach dem häufig gähnend großem Loch in der Mitte genannten.
Neue Jahrgänge des Gutes werden nicht mehr nach Deutschland importiert.
Red
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