Rothvale Vineyard, 10 000 12er-Kisten-Gut im unteren Hunter Valley, seit Gründung 1979 Familienbesitz, hatte bei Halliday einst viereinhalb Sterne, bevor das Gut keine Verkostungsmuster mehr an Kritiker abgab. Die Produkte werden in fast gesamtem Umfang an der Kellertür und an Restaurants verkauft. Unter der Leitung des im Valley auch durch Wineshow-Medaillen anerkannten Max Patton sind alle Weine des 8 Weiße und 3 Rote des 11 bis 19 Euro-Portfolios handgearbeitet mit integrativ angebauter Frucht aus im Schnitt 30 Jahre alten Reben auf 20 Hektar Fläche.
Lower Hunter hatte 2002 ein gutes Jahr für Rote wie Weiße. Dieser Reserve Chardonnay fermentiert und reifte lange auf der Hefe in neuen bis drei Jahre alten US-Barriques für 9 Monate.
Sonnengelb ergießt sich der Wein und füllt bei 11 Grad im großen Glas umgehend die Nase mit reifer tropischer Frucht zu der Graphit aufweht. Gegen den Gaumen drückt pralle Menge Mango und weißer Pfirsich. Nicht grad mit Eiche stopfgenudelt ist der Wein, aber sie buttert zur Fruchtmassivität deutlich süß Kokos zu. Die cremige Textur versuchen 14 angemessene Prozent Alkohol und lebendige Säure in Balance zu halten. Dazu gibt es den spezifisch schweren Ton der Übersee-Böden mit zu kauen. Das Finish hält den Gaumen lange ausgekleidet.
In seiner Art eindrucksvoller Wein. 90 Punkte. Eigentlich zu wenig für solch Wahnsinnsfrucht. Wer Kompressionsstil mit Eiche-Infusion liebt, zückt mehr Punkte.
Auf jeden Fall fürs Geld ein ganzes Maul voll Wein, den es auch in einer Version mit französischer Eiche gibt, die umgerechnet nur 13 Euro in Australien kostet. In Deutschland ist der Wein nicht erhältlich
Lagerfähigkeit, vielleicht sogar Entwicklung noch, ist bei der strotzenden Kondition weiterhin vorauszusetzen.
Keine Essensempfehlung, da der Wein eher selbst Dessert ist.
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