Bodegas Borsao ist ein 1958 gegründeter Zusammenschluss von 400 Erzeugern, die südöstlich von Rioja und Navarro in der wenig bekannten Doc-Region Campo de Borja 1500 Hektar Reben bewirtschaften. 700 000 Flaschen exportiert die Genossenschaft über alle Meere. Die deutlich größere Menge des Ertrages wird als Fasswein veräußert.
Der angestellte Vina Borgia findet sich nicht im 10 Produkte umfassenden Rotweiss-Portfolio auf der unternehmenseigenen Website, die an Fakten mehr verheimlicht als offenbart. Das Rücketikett des Vina Borgia verspricht auch nicht sonderlich mehr als :>Dieser Wein ist mit größter Sorgfalt vinifiziert und unter strikter Kontrolle des Weinmachers abgefüllt.<
Der 100prozentige Grenache wuchs in 400 Meter Höhe auf Kalksteinböden. Widersprüchliche Angaben finden sich im Handel: Die Trauben stammen von Uralt-Weinbergen, seien handselektiert lang auf der Maische vergoren, in neuen Barriques gelagert und ungeschönt und unfiltriert abgefüllt, schreibt der eine; ein anderer (wie auch Parker): in Stahl fermentiert und ausgebaut.
Unfiltriert sieht der Wein von mittlerem, zum Rande hellem Violett nicht aus. Der Nase bietet er sich recht duftlos, allerdings mit Vanillehauch. Nicht gleich den ganzen Kopf, aber doch die Locken möcht ich hinhalten, daß im Stahl ein Säckchen Eichenpellets mitwirkte.
Auch am Gaumen ist der Vina Borgia ein kleiner Weine zu kleinem Preis fürs kleine Glas.Leichtkörper mit sauerkirschigem Ton. Diffuses Tannin. Im kleinen Abgang dieseln die 6,1 Gramm Säure bei O,4 Restzucker recht alleinstehend vor sich hin wie bei einem Unterkante-Cote du Rhone.
Warum soviel Gedanken um einen Schlichtwein? Weil Parkers Jay Miller dem 2006er 86 Punkte mit dem Hinweis gab, solchen Wein sollte man zu solchem Preis kistenweise kaufen.
Eher leicht angekühlt als Sofortverzehr im Stehen zu trinken. Vom Handel angegebene vierjährige Lagerfähigkeit ist anzuzweifeln
Red
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