Erster Tag (nicht dekantiert, Burgundergläser): sehr dunkles Rot. In der Nase Gummi und komplexe Gewürznoten. Zunächst recht unzugänglich, Gewürz-Overkill und leicht verbranntes Gummi. Öffnet sich dann sehr schön mit ständig wechselnden Eindrücken. Nach zwei bis drei Stunden tatsächlich Erdbeerkonfitüre in Nase und Mund. Gute Länge.
Zweiter Tag (weiterhin nicht dekantiert, Bordeauxgläser): Nase ist etwas flach geworden. Die Säure hat die Gewürznoten etwas eingefangen, der Gummigeruch ist weg, die Erdbeernoten haben sich zu einem weniger differenzierten Beerenaroma verbreitert. Tanzt auf dem Grat zwischen konzentriertem Fruchtaroma und Konfitüre; nicht vordergründig kompottig.
Unter dem Strich am zweiten Abend zugänglicher, aber auch weniger spannend. Aus Komplexität ist Breite geworden. Brandig ist er nicht, trotz des hohen Alkoholgehalts.