Francisco Gillmore besitzt in Santiago mehrere Warenhäuser und im Loncomilla- Tal der Maule-Region ein 65 Hektar großes, 1990 von ihm gegründetes Gut, auf dem seit 1993 auch Wein hergestellt wird mit einem Ausstoß von gegen- wärtig knapp 30 000 Flaschen.
Auf den Küstenbergen nahen Feldern wird CabSauv und -Franc, Merlot, Carmenere, Carignan, Malbec und Syrah angebaut. Fünf Weine sind im Programm.
Der Cobre gilt als das Spitzenprodukt des Hauses. Dieser Gran Reserva ist ein Cuvée unbenannter Mischung. Seine Reben sollen auf 80 Jahre alte Wurzeln aufgepropft sein. Vinifizierungsdaten werden dem Endkunden nicht preisgegeben.
2500 Flaschen sind vom Cobre hergestellt. Je 300 davon landeten in Deutsch- land und Österreich - oder sind angelandet?
2003 war durchweg gutes Chile-Jahr. Doch dieses violette Flaggschiff dümpelt schlagseitig im großen Glas bei 17 Grad, einen undefiniertes Geruchsfähnchen abgebend. Auch nach zweistündigem Dekantieren bleibt es ein Wein, der dünnblütig es schafft, die Zunge zu passieren. Positivste Assoziation ist feiner Himbeer-Essig.
Solche Essige können auch schon mal wie dieser Gran Reserva 21, 95 Euro kosten.
Über Nacht tat sich kein Dekantierwunder. Der Wein war Tag Zwo ein Wrack. Alle 2003er-Weine Gillmores haben schon einmal eine Medaille erhascht. Dieser Gran Reserva noch nie.