Eine rotschwarze Charakter-Schönheit beeindruckt bei 18 Grad im großen Glas undekantiert bereits die Nase : >Georgias Paddock< aus dem Jahr 2000.
Die Jahrtausendwende war eine für die Heathcote-Region zum Teil hitzestressige Saison. Aber Ron Laughton hatte für sein 3500 12erKisten-Gut (Betriebsgrunddaten unter >Georgias Paddock< 1999) offenbar wieder ein feines Erntejahr für seine 1975 wurzelecht gepflanzten Reben, die unbewässert im Schnitt 20 Hekto pro Hektar bringen auf balsalthaltigem, mit vier Meter Dicke ungewöhnlich tiefem Lehmboden.
Gereift ist der Wein 15 Monate in französischen und US-Barriques, zwanzig Gesamtprozent davon neu), bevor er schwach gefiltert auf die Flasche kam. Einer meiner Shiraz-Feiertagsfavoriten, mit Spitzenfrucht ohne Eiche-Amok komplex komponiert, sich durch so brillante Säure auszeichnend , das Ermüdungsabnutzung nicht aufkommt, selbst bei oft wiederholtem Trinken.
Erneut ist Laughton ein Großwein gelungen. Erstaunlich, die qualitative Konstanz des >Georgia Paddock< (siehe auch VKNs 99 und 2002) auf von hoher Eleganz geprägtem Niveau. Mit 15 nicht überalkoholisch auftretenden Prozenten ein halbes moderater als der Vorjahrsgang,ist er um eine Spur feinnerviger als der 99ger, packt jedoch den Gaumen ebenfalls durch seine dichte, würzige Dunkelfrucht, eine ganze Tafel Bitterschoko und Portion Echtlakritz, lange Nobeltannine und den Abgang eines Albatros im schwerelos anmutendem Gleitflug. Dekantieren brachte nach zwei Stunden (bei selber Temperatur) leicht wärmeres, noch etwas ausgerundeteres Mundgefühl.
Das Edelstadium hochreifer Altersaromen noch nicht erreicht, dürfte dieser, weil bisher alle Georgias, für weitere Lagerung Genussdank erstatten. Bis 20 Jahre nach Freigabe hält das Gut an Lagerdauer für möglich, mit erwartetem Trinkhöhepunkt zu 15 Jahren. Tag Zwo zeigte er weder punktwesentliche Steigerung noch eine Spur Schwäche.
Verkostet im Februar 2002 gab Halliday auch diesem Jahrgang,
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Jasper Hills (Grunddaten über Gut und Vinifizierung, siehe VKN Georgias Paddock 1999) Star-Roter hatte im Heathcote als Jahrgang 2002 ein gutes Jahr. Vorwarnung: Derzeit noch mindestens fünf Stunden Dekantieren. Früher riegelt der Wein sich nicht auf. Aber dann gibt der Schwarzrote im großen Glas bei bewußt 20 Grad der Nase eine immense Ladung von Zeder, Minze, und - beides so dunkel wie es geht - in Bitterschoko gehüllte Waldfrucht. Am Gaumen imponieren erwähnte Komponenten verwoben aufs Angenehmste mit langen, aber, noch so straff, nicht ganz geschliffenen Tanninen. Dazu schimmert eine feine Säure wie besser sie bereits nicht passen könnte. Ein Wein von ebenso konzentriertem wie angehend elegantem Körper, dem 15 voluminöse Prozente nicht zusetzen, sondern ihm schmeicheln, genauso wie die Eiche besteingesetzt zurückhaltender Art. Und nicht nur einmal, das muss sein: Schön durch die Zähne schleifen, die am Ende im glücklich lächelnden Munde aussehen, als habe man echte Lakritz gekaut, nach der dieser Wein auch eine Prise schmeckt.
94 Punkte. Aber nur erst einmal, denn mit großem Erwartungsplus, da diese große Struktur die Voraussage zulässt, daß erst noch weitere Jahre Lagerung den Georgias zum Höhepunkt führen, zu dem sich früherer Jahre die seidige Süsse Spitzentannins als flaschengereift gesellte. Oliver gab ihm nur 90 Punkte. Aber der schmeckt nahezu jedes Jahr diesen Wein mit ganz anderen Papillen - vielleicht objektiver, ist doch nicht zuletzt der Georgias Paddock Motiv meines hüpfenden Herzens Liebe zu Heathcote-Shiraz. Wahre Liebe läßt auch darum gerne 39 Euro sogar springen, weil der mittlere Marktpreis im deutschsprachigen Raum für den 2002er bei 47 Euro liegt.
Essenmahnung: Derartigen Genuss doch nicht mit einem, und sei es noch so prächtigem Mahl schmälern.
Lagerfähigkeit kann, wie gesagt, als gegeben gelten. Und wahre, als reife verstandene Liebe soll ja sogar Warten aushalten können müssen.
Red
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