1844 ließen sich die deutschen Einwanderer Schrapel im Barossa nieder und pflanzten auch Wein. Nachfahren Rob und Geoff gründeten in fünfter Generation 1977 Bethany. Dem Familiengut mit einem Ausstoß von 30 000 12er-Kisten gibt Halliday viereinhalb der fünf Sterne. Das Unternehmen verfügt über 36 Hektar im Barossa, acht im Eden Valley und neuerdings zwei auf der Kangaroo Insel. (Weitere Gut-Grunddaten unter CabMerlot 97)
Die gutseigene Frucht für diesen Shiraz wächst auf eisenhaltigen Böden mit Kalkuntergrund. Nach 18monatiger Reifung in gebrauchter US- und französischer Eiche kam der Wein mit 13,5 Prozent Alkohol, 6,76 Säure und zwei Gramm Restzucker auf die mit Presskorken versehene Flasche.
Zwar hat er eine wunderschön schwarzkirschige Nase bei 17 Grad im großen Glas, auch im mittlerem Körper ist gute Schwarzkirsche an Frucht dominant, und bis zum mittleren Gaumen würzfranzöselt der Wein interessant, der für Barossa an Alkohol mit 13,5 Prozent sich selten moderat hält. Aber am hinteren Gaumen verliert er an Punkten durch merkwürdig krautige Tannine und ebenfalls reibende Säure, die holpernden Abgang liefern.
Diesen Shiraz bezeichnen die Schrapels auf dem Rücketikett als ihr Flaggschiff. Das erstaunt angesichts des doppelt teuren Grand Reserve Shiraz im umfangreichen Weiß/Rot-Portfolio. Zumal 2004 ein durchweg großes Barossa-Jahr für Rote war, ist damit vom Unternehmen eine hohe Meßlatte selbstauferlegt.
Immer noch, aber knapp: 90 Punkte. Auf der Sydney International Wine Competion 2008 erhielt dieser Jahrgang BlueGold in der Kathegorie Foodwine.
19,80 Euro nimmt der österreichische Importhändler für den in Australien mit rund 27 Dollar im Einzelhandel verkauften Wein. Deutsche Händler nehmen 22,50 Euro. Womit, ohne mit dem Cent geizen zu wollen, noch eine Meßlatte aufgelegt ist.
Trinken oder lagern?: Bessernde Tage dürften ihm nicht mehr in Aussicht sein.
Siehe auch VKNs CabMerlot, Grenache, ShirazCabernet.
Red
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